Die Materialien (Präsentationen etc.) der vergangenen Tagungen finden Sie passwortgeschützt im Mitgliederbereich dieser Homepage.

Vergangene Tagungen

Herbsttagung 2024

Frieden – theologische und ethische Perspektiven
mit Renke Brahms (Berlin), ehem. Friedensbeauftragter der EKD;

Diskussion mit Jan Gildemeister, Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (Bonn), und Dr. Roger Mielke, Militärdekan (Koblenz). 

 

„Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.“ „Frieden gabst du schon, Frieden muss noch werden.“ So formulieren die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (1948) und Dieter Trautwein (1978). 

Die Sorge um und der Einsatz für den Frieden sind – gerade nach den Erfahrungen des 20. Jahrhunderts – bleibende Herausforderungen. Der Angriffskrieg gegen die Ukraine und der 7. Oktober 2023 mit seinen Folgen lassen sie noch dringlicher erscheinen. Es ist viel Verunsicherung spürbar, auch bei unseren Schülerinnen und Schülern. 

Die Friedensdenkschrift der EKD aus dem Jahr 2007 – jetzt wieder frisch aufgelegt – trägt den Titel „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“. 

In welchen Spannungsfeldern bewegen wir uns? Was leitet uns? Was gibt uns Orientierung? Wie finden wir und unsere Schülerinnen und Schüler zu einer eigenen begründeten Position? Was können wir tun? 

Renke Brahms, ehem. Friedensbeauftragter der EKD, wird mit uns zu friedens­theologischen und friedensethischen Perspektiven arbeiten. 

Statements von und die Diskussion mit Jan Gildemeister, Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden e. V., und Dr. Roger Mielke, Militärdekan am Zentrum Innere Führung der Bundeswehr, werden die Sicht auf das Thema ‚Frieden‘ weiter konkretisieren und multiperspektivisch ausloten. 

Vielfache Kernlehrplanbezüge sind deutlich – insbes. Sek I: Inhaltsfeld 1: Mensch­liches Handeln in Freiheit und Verantwortung; Sek II: Inhaltsfeld 6: Verantwortliches Handeln aus christlicher Motivation – dazu die Zentral­abiturvorgaben: Gerechtigkeit und Frieden – Christliche Beiträge zu aktuellen friedensethischen Herausforderungen.

Das ausführliche Programm finden Sie hier.

Frühjahrstagung 2024

Was dürfen wir hoffen? – Eschatologie heute
mit Prof. Dr. Martin Hailer (Heidelberg)

Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? – So fragt Immanuel Kant. Und diese Fragen sind immer wieder neu zu stellen. 

Was dürfen wir hoffen? Nicht nur angesichts der derzeitigen Situation in der Welt keine leichte Frage! 

Martin Hailer wird eine theologische Standortbestimmung vornehmen und mit uns gemeinsam schauen, wie zentral die Eschatologie für die christliche Rede von Gott ist, ja, wie jedes theologische Sprechen eschatologisch imprägniert zu sein hat. Dabei bezieht er auch ökumenische Perspektiven mit ein. 

Vorschläge, wie wir heute konkret im Religionsunterricht mit unseren Schülerinnen und Schülern über eschatologische Fragen ins Gespräch kommen können, sollen in Workshops erprobt werden. 

Vielfache Kernlehrplanbezüge sind deutlich, insbes. zum Inhaltsfeld 3 Jesus, der Christus (Sek I) und zum Inhaltsfeld 6 Die christliche Hoffnung auf Vollendung (Sek II). 


Das genaue Programm der Tagung finden Sie hier 

Herbsttagung 2023

 „Kirche im Sozialismus“ – Protestantismus in der DDR
mit Prof. Dr. David Käbisch (Frankfurt/Main)

Die evangelischen Kirchen in der DDR waren Kirche der Minderheit, Kirche in einem diktatorischen Staat. Zugehörigkeit erforderte Mut. Und sie ermöglichten neben anderen gesellschaftlichen und politischen Faktoren die Friedliche Revolution. 

Was können Schülerinnen und Schüler in der Auseinandersetzung mit dem Protestantismus in der DDR lernen? 

Wie stellt sich eine Minderheitensituation, wie stellen sich Ohnmachtserfahrungen in einer Diktatur dar? Welche Handlungsweisen von Christinnen und Christen, welche der evangelischen Kirchen, welches Verhältnis der Kirchen zum Staat begegnen uns? Welche Impulse können angesichts gewaltförmiger Konflikte in der Gegenwart von der kirchennahen Friedenbewegung „Schwerter zu Pflugscharen“ ausgehen? Wie wird die Geschichte der evangelischen Kirchen in der DDR heute gedeutet? Wie steht es um die Rolle der evangelischen Kirchen in der Friedlichen Revolution? Wer beansprucht die Deutungshoheit? Wie gehen wir mit verblassender Erinnerung um? Welche Möglichkeiten für die Auseinandersetzung mit diesen Fragen im Religionsunterricht gibt es? 

Auch 34 Jahre nach dem Fall der Mauer lohnt es sich, am Beispiel ihrer Geschichte über das Verhältnis von Staat und Kirche nachzudenken, sich mit Deutungen dieser Geschichte kritisch auseinanderzusetzen und möglicherweise Impulse für gegenwärtige Herausforderungen zu gewinnen. 

David Käbisch wird mit uns diese Thematik bearbeiten und dabei authentisches Material als Ausgangspunkt nehmen. 

Vielfache Kernlehrplanbezüge sind deutlich – insbes. Sek I: Inhaltsfeld 4: Kirche und andere Formen religiöser Gemeinschaft; Sek II: Inhaltsfeld 4: Die Kirche und ihre Aufgabe in der Welt.

Einen detaillierten Ablaufplan der Tagung finden Sie hier.

Frühjahrstagung 2023

Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen. Fragen nach Gott (Navid Kermani) – Perspektiven für den Religionsunterricht
mit Prof. Dr. Antje Roggenkamp (Münster) und Prof. Dr. Mouhanad Khorchide (Münster)

Wie mit der Frage nach Gott verständlich und authentisch umgehen? Das ist die Kernfrage des Religionsunterrichts, die uns als Religionslehrerinnen und -lehrer immer wieder herausfordert. 

Navid Kermani beantwortet diese Frage, indem er seiner zwölfjährigen Tochter jeden Abend seine Ausführungen über wesentliche Elemente des Islam vorliest und sie mit ihr diskutiert. Damit bietet sein Buch nicht nur inhaltliche, sondern auch methodische Anregungen zur Auseinandersetzung mit der Frage nach Gott. 

Im Dialog mit Prof. Dr. Antje Roggenkamp und Prof. Dr. Mouhanad Khorchide wollen wir darüber nachdenken, wie diese Anregungen aus christlicher und islamischer Sicht für den jeweiligen Religionsunterricht fruchtbar zu machen sind und welche Konsequenzen sich ergeben können. Vorschläge zur konkreten Umsetzung im konfessionellen oder religionskooperativen Religionsunterricht sollen in Workshops erarbeitet werden. Damit verbunden ist eine Standortbestimmung des Religions­unterrichts in Nordrhein-Westfalen. 

Herbsttagung 2022

„Und siehe, es war sehr gut.“ – Ist es „sehr gut“? Schöpfungstheologie angesichts des Klimawandels
mit Prof. Dr. Jan Christian Gertz und Dr. Hans-Jochen Luhmann

Im August 2018 beginnt eine schwedische Schülerin vor dem Parlament in Stockholm ihren Schulstreik für das Klima. Mittlerweile ist daraus die weltweite „Fridays for Future“-Bewegung erwachsen mit der provokanten Frage „Warum für eine Zukunft lernen, die es gar nicht gibt?“ Darauf zu antworten ist eine besondere Herausforderung des Religionsunterrichtes (siehe Kernlehrplan Sek. I und II, Inhaltsfeld 1 bzw. Inhaltsfelder 1, 2 und 5). Jan Christian Gertz wird uns neuere Entwicklungslinien der alttestamentlichen Wissenschaft skizzieren und uns in seinen Genesis-Kommentar einführen. Wir werden in Workshops an den alttestamentlichen Schöpfungstexten der Genesis arbeiten und sie auch hinsichtlich ihrer Relevanz für unsere Lebenssituation überprüfen. Bereits 1972 legte der Club of Rome seinen Bericht zur Lage der Menschheit vor: „Die Grenzen des Wachstums“. Hans-Jochen Luhmann,  Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie, wird referieren, wie es knapp 50 Jahre später um unsere Welt und deren Zukunft steht. Ein abschließendes Podiumsgespräch soll Ernst Ulrich von Weizsäckers Formulierung aufnehmen: Wir sind dran – Was müssen wir ändern, wenn wir bleiben wollen? 

Frühjahrstagung 2022

„Vom Kopf auf die Füße gestellt“:
Geschichte der biblischen Welt
mit Prof. Dr. Dr. Dr.h.c. Dieter Vieweger

Theologie des Alten Testaments – Religionsgeschichte Israels – Geschichte der biblischen Welt. Drei Titel, die für einen jeweils neuen Ansatz stehen. Prof. Dieter Vieweger wird uns in seine Geschichte der biblischen Welt einführen. Leitend in seiner Darstellung sind die Forschungserträge der Archäologie, Alten Geschichte, Epigraphik und Ikonographie. Wie verhält sich deren jeweiliges Bild zu den theologischen Interessen und Deutungen der biblischen Texte? Prof. Dieter Vieweger stellt als Archäologe und Alttestamentler mit seinem Werk die übliche Weise, die Geschichte des Alten Israels zu schreiben, – so der Autor im Vorwort – „vom Kopf auf die Füße“. Es wird deutlich werden, wie dieser Ansatz in seiner Anschaulichkeit für den Religionsunterricht und dessen Arbeit mit biblischen Texten fruchtbar gemacht werden kann. 

Herbsttagung 2021

Update Bibel(-didaktik)
Aktuelle neutestamentliche und bibeldidaktische Perspektiven für den Religionsunterricht
mit Prof. Dr. Mirjam Zimmermann und Prof. Dr. Ruben Zimmermann


„Was geschieht, wenn wir lesen? Das Auge folgt schwarzen Buchstaben auf weißem Papier von links nach rechts, wieder und wieder. Und Geschöpfe, Natur oder Gedanken, die ein anderer gedacht hat, kürzlich oder vor tausend Jahren, steigen in unserer Einbildung auf. Das ist ein Wunder, größer als das Keimen der Samenkörner aus den Gräbern der Pharaonen. Und es geschieht jeden Augenblick.“ So schreibt der schwedische Schriftsteller Olof Lagercrantz in seinem Essay Die Kunst des Lesens und des Schreibens (S. 9) – und weiter: „Ein gutes Buch gibt dem Leser das Gefühl, daß es unsere eigene Erfahrung ist, von der wir lesen. Wenn Literatur auf der Höhe ist, glauben wir, uns plötzlich an etwas Wichtiges zu erinnern, das wir gewußt, aber vergessen haben.“ (S. 13)

Die Bibel ist „ein gutes Buch“ und wenn Lagercrantz‘ Aussage stimmt, geht es darum, die existenziellen menschlichen Erfahrungen, die in ihr erzählt werden, als die unsrigen zu erkennen, uns daran zu erinnern und damit vom Textsinn zum Lebenssinn zu kommen. Genau dieses Ziel verfolgen Prof. Dr. Ruben Zimmermann und Prof. Dr. Mirjam Zimmermann und erschließen ihre Relevanz für den Religionsunterricht.

Zunächst wird Prof. Dr. Ruben Zimmermann uns neuere Entwicklungslinien der neutestamentlichen Wissenschaft (z. B. in der Jesusforschung) skizzieren und am Beispiel neutestamentlicher Wundergeschichten deutlich machen, was hermeneutische Exegese ausmacht und austrägt.

Darauf aufbauend wird Prof. Dr. Mirjam Zimmermann vor dem Hintergrund einer zusammen mit Carsten Gennerich durchgeführten aktuellen empirischen Untersuchung zu Bibelwissen und Bibelverständnis von Schüler/inne/n ein „Update Bibeldidaktik“ geben und uns an konkreten Beispielen ihren Ansatz der mimetischen Bibeldidaktik (Theologisieren und Kreatives Schreiben zu biblischen Texten) im Blick auf seine Verwendbarkeit im Unterricht vorstellen.

Vielfache Kernlehrplanbezüge sind deutlich. Sek I: Inhaltsfeld 3: Jesus, der Christus, Inhaltsfeld 5: Zugänge zur Bibel; Sek II: Inhaltsfeld 3: Das Evangelium von Jesus Christus, Inhaltsfeld 2: Christliche Antworten auf die Gottesfrage (Hiob).

Frühjahrstagung 2021

Gute Boten, Schutzengel und Todesengel – Engelvorstellungen in biblischer Perspektive
mit Prof. Dr. Michaela Geiger

In den verletzlichen Zeiten der Corona-Pandemie wird der Wunsch nach Schutzengeln größer: „Doch dieser Engel ist da, / um dich zu schützen und zu halten. / Dieser Engel ist da, / jeden Tag, in verschiedenen Gestalten“ (Wise Guys 2014). Im Alten Testament finden sich die Schutzengel erst ganz am Ende. Vorher begegnen Engel als Boten mit Aufträgen und guten Nachrichten, aber auch ein Seuchenengel tritt auf (2 Sam 24; 1 Chr 21). In diese biblische Engeltradition wird uns Prof. Dr. Michaela Geiger (Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel) einführen und religionspädagogische Anknüpfungspunkte aufzeigen. Auch die Engel-Bilder, die Paul Klee kurz vor seinem Tod gezeichnet hat, bieten eine Fülle von Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit Engelvorstellungen im Religionsunterricht. Im Bezug zu den Kernlehrplänen lässt sich das Thema zum einen bei der Frage nach Gottesvorstellungen (Inhaltsfeld 2) verorten. Zum anderen eröffnet es Zugänge zur Bibel (Themenfeld 5) und knüpft an Erfahrungen von Religion in Alltag und Kultur (Inhaltsfeld 7) an.